Können wir uns heute noch ein Gericht ohne Gewürze
vorstellen?Nein, denn die
richtigen Gewürze in der Speise sind wie "das Salz in der Suppe", also
unverzichtbar. Nur haben wir leider das richtige Würzen verlernt, das es ja
genügend fertige Würzmischungen gibt, auf die wir zurück greifen können. Dabei
sind diese Würzmischungen nicht nur unnötig, sondern - auf die enthaltene
Zutaten und Menge gesehen, relativ teuer.
Machen Sie doch ihre eigenen
Gewürzmischung, die sind dann immer frisch, sehr aromatisch und wesentlich
günstiger. Wie das geht, erfahren Sie hier noch, es ist leicht als Sie denken.
Ich unterscheide hier ganz bewusst
zwischen Gewürzen und (frischen) Kräutern. Zu den Kräutern komme ich in einem
anderen Bereich zu sprechen.
Allerdings muss ich vorher auf die
Gewürze, den Inhaltsstoffen und deren Anwendung eingehen. Keine Bange, diese
wird keine wissenschaftliche Dissertation, aber einiges sollten Sie vorher schon
wissen.
Die Auswertung meiner kleinen
Umfrage untern den Besucher meiner Homepage hat ergeben, dass sich nur knapp 50%
mit den Gewürzen etwas auskennt und der Rest auf fertige Mischungen zurück
greift. Natürlich war diese Umfrage nicht repräsentativ, aber das Ergebnis war
für mich doch etwas erschreckend. Dabei kann es ja so einfach sein, selbst
richtig zu würzen.
Jetzt werden Sie natürlich gleich
sagen, dass man dann aber ein große Anzahl an verschiedenen Gewürzen braucht.
Nein, das ist nicht der Fall, mit 10 - 12 verschiedenen Gewürzen kommen Sie am Anfang
schon aus (diese sind rechts mit einem Stern *
gekennzeichnet). Und je vertrauter Sie mit der Anwendung von Gewürzen sind,
desto eher werden Sie anfangen, weitere Gewürze zu kaufen und auszuprobieren.
Schon beim Kauf von Gewürzen
entscheidet sich, ob etwas gut schmeckt oder nicht. Beachten Sie bitte folgendes
Tipps:
1. kaufen Sie nur immer so viel, wie
Sie in max. 3 Monaten auch verbrauchen.
2. kaufen Sie so wenig wie möglich
fertig gemahlene Gewürze.
3. lagern Sie Gewürze immer dunkel
und kühl, jedoch nicht im Kühlschrank.
4. achten Sie beim Kauf auf
Qualität, geben Sie lieber ein paar Cent mehr aus, der Geschmack wird es Ihnen
danken.
Wenn Sie diese Punkte beachten sind
Sie bereits auf dem besten Weg richtig und gut zu würzen.
Sie haben nun die Gewürze ungemahlen
gekauft, aber sie sollten ja beim Würzen zerkleinert werden. Das machen Sie am
besten mit einem Stein-Mörser, den gibt es in jedem Asialaden schon ab ca. 12
Euro. Er wird Ihnen hier und auch bei den getrockneten Kräutern gute Dienste
leisten und Sie werden ihn nicht mehr missen wollen.
Was macht die Gewürze eigentlich so
wertvoll, dass früher sogar deswegen Kriege geführt wurden? Nun, es ist nicht
nur der Geschmack, sondern auch die Wirkung in unserem Körper. Gewürze leisten
wertvolle Dienst. Sie regen die Verdauung an, haben eine aphrodisierende
Wirkung, steigern das Wohlbefinden u.v.m. Aber dazu mehr bei den jeweiligen
Gewürzen.
Und woher kommt diese Wirkung?
Einmal durch die Inhaltsstoffe und zum anderen durch die ätherischen Öl.
Dazu muss man wissen, wie wir
eigentlich schmecken. Wir schmecken mit Zunge und Nase. Hier einmal kurz etwas
zu unserer Zunge:
auf unserer Zunge schmecken wir 5
Geschmacksrichtungen:
 |
Süß - Sauer -
Salzig - Bitter und Umami
Was ist aber Umami?
Der Begriff "Umami" kommt aus dem japanischen und bedeutet frei
übersetzt "größte Köstlichkeit". Wir nehmen an dieser Stelle der Zunge
das "Glutamat" wahr, das bei uns bisher nur als Geschmacksverstärker
bekannt war.
Glutamat (das Natriumsalz der Aminosäure Glutamin) entsteht durch eine
chemische Reaktion, bei der auch Glutamin entsteht. Beide Stoffe dienen
der spontanen Entgiftung aller Gewebe und sind auch im Gehirn von
besonderer Bedeutung.
In fast allen Lebensmitteln kommt gebundenes und freies Glutamat vor. Je
mehr davon im Lebensmittel enthalten ist, desto voller und üppiger
empfinden wir den Geschmack.
Daher kommt es auch, dass wir mit Mehl gebundene Saucen als wesentlich
schmackhafter empfinden, wie ungebundene Saucen. Denn gerade in Getreide
ist viel Glutamat enthalten.
Allerdings kann ein Zuviel an Glutamat Kopfschmerzen und Übelkeit
auslösen. Es ist wie bei allem: die Dosis macht das Gift. |
Unsere Nase hingegen nimmt die ätherischen Öle
über die Geruchsknospen war und unser Gehirn bringt sie dann mit dem jeweiligen
Geschmack in Verbindung.
Aber wo oder wie schmecken wir scharf? Ist scharf
überhaupt ein Geschmack? Scharf können wir zwar riechen, aber nicht schmecken.
Wenn wir etwas Scharfes essen, so signalisiert unser Gaumen "hier ist eine
Verletzung" und unser Körper reagiert entsprechend. Daher können wir auch scharf
essen trainieren. Jetzt glaubt jeder, dass wenn man etwas Scharfes gegessen hat
und der Mund wie Feuer brennt, dass ein Glas Wasser trinken hilft. Genau das
Gegenteil ist der Fall. Es erfolgt zwar kurz eine Linderung, aber hinterher wird
es noch schlimmer. Das kommt daher, dass die scharfen Bestandteile durch das
Wasser noch besser im Mund verteilt werden und so auf einer größeren Oberfläche
wirken können. Die besten Gegenmittel sind ein Stück Brot oder ein Glas Milch,
da hilft der Fettanteil, die Schärfe abzubauen.